Zwei Türen
Tuschezeichnung 1997
Motivgrösse 30,2cm x 30,2cm

ZWEI TÜREN
Tuschezeichnungen
und Linoldrucke

  Seit 1994 spielt die Auseinandersetzung mit dem Medium der Zeichnung eine grosse Rolle in meiner künstlerischen Arbeit. Mit roten und schwarzen Quadraten begann die Reise in ein neues abstraktes Arbeitsfeld. Die Tuschezeichnungen und Drucke haben ein gemeinsames Grundmotiv, das ich mit den Tuschezeichnungen ZWEI TÜREN intuitiv zu zeichnen begann. Dieses stille Tuschen zog mich in einen Bann, ich hatte das Gefühl an etwas Altbekanntes und Bedeutungsvolles geraten zu sein.

  Meine ursprüngliche Herleitung war die Vorstellung von zwei Doppelflügeltüren, die geschlossen ein ganzes Motiv bilden und doch die Möglichkeit in sich tragen, geöffnet und jede Hälfte nur für sich zu sein, als halbes Ganzes. Später sah ich auf einer Reise in Mali/ Afrika dieses Grundmotiv auf einem mit Stoff bezogenen Korb.
  Die immer komplexer erscheinende Gesellschaft und Umwelt produziert eine Fülle von Daten und Strukturen, die niemand in seiner Gänze zu verstehen vermag. Schon frühzeitliche Menschen haben abstrakte Zeichnungen gefertigt, um ihren Vorstellungen Ausdruck zu verleihen. Grafische Darstellungen erleichtern das Verständnis für komplizierte Sachverhalte.

  Die Papierarbeiten, die aus der Grundform des Quadrats gebaut sind, verstehen sich als Psychogramme und Abbilder einer inneren Ordnung, die ein friedvolles Zusammenleben braucht. Meine Diagramme veranschaulichen Mannigfaltigkeit, ohne eine bestimmte Begebenheit zu meinen. Assoziationen sind soziale Konstellationen, Raumordnungen, Reaktions- und Entwicklungspotentiale von chemischen Verbindungen und Atomen. Es geht um Weltbilder, Untersuchungen des Mikro und Makrokosmos und die Spuren von Zeit in Form von Überlagerungen. Die Bilder sind Chipkarten mit verschlüsselten Informationen, die die Skulpturen ausweisen, ergänzen und erklären.
 
   Anfänglich tuschte ich gerasterte Felder mit einem feinen Pinsel aus. Im Sommer 2001 begann ich, die in letzten Jahren zeichnerisch entwickelten Grundmotive, für den Linolhanddruck zu verwenden und umzuwandeln. Es entstanden Drucke, die ich unter den Arbeitstiteln Undercover- und Allover- Diagramme zusammenfasse. Der künstlerische Prozess ist ein sehr experimentierfreudiger, da ich aus der Vielzahl der rein rechnerisch möglichen Wege mehrere Varianten ausprobiere, um dann mit den zum Teil überraschenden Ergebnissen weiterzuarbeiten. Wie ein Forscher, der Komponenten untersucht, zusammenbringt, vermengt, um ein neues, besseres Produkt zu finden, drucke ich viele Schichten übereinander.

   Im Vergleich zur Bildhauerei vollziehen sich Prozesse schnell und ich bin gern bereit Impulsen und auftauchenden Spuren nachzugehen und habe so Zugang zu einer spontanen Kreativität. Farblich lasse ich meinen intuitiven Entscheidungen freien Lauf, auch auf die Gefahr hin im Duell der Farben, Schiffbruch zu erleiden oder etwas Neues zu entdecken. Die Serie, das Ensemble von Verwandten, scheint mir die ideale Ausdrucksform für eine Vielschichtigkeit zu sein, die sich auch im Entstehungsprozess widerspiegelt.

Verkettungen
Tuschezeichnung 2000
Motivgrösse 26,8cm x 26,8cm
Verkettungen
vierteiliger Druck 2001
Motivgrösse 30cm x 30cm

Mitten ins Herz
Tuschezeichnung, Bleistift 2000
Motivgrösse 26,2cm x 26,2cm

Gelbes Mandala
Linolhandruck 2001/2002 aus dreiteiliger Serie
Motivgrösse 30cm x 30cm
Allover Grün
Linolhandruck 2002
Motivgrösse 30cm x 30cm