Ausstellung Mai 2013

ZEITREISEN 
Impressionen aus der Kunstkapelle Remplin 

In den Anfängen der Kulturgeschichte der Menschheit wurden viele Artefakte für Gräber oder Jagdzauber hergestellt, ähnliche archaische, abstrakte Formen verwende ich in meiner künstlerischen Gestaltung wie ein Alphabet und stelle meine Arbeiten in einen sakralen Kontext. Der Titel der Ausstellung bezieht sich zum Einen auf diese Quelle der Inspiration- den Objekten, die unsere Vorfahren unter rätselhaften Bedingungen hergestellt haben und zum Anderen auf meine Entstehungszeitreise, „meine Odyssee“, die bei vielen Arbeiten mehrere Jahre dauert. Weiterhin stelle ich frühere Werke neueren gegenüber.

In meinem aktuellen Werkzyklus richte ich die Bilder und Objekte anhand imaginärer oder eingezeichneter horizontaler und vertikaler Achsen aus. Übergeordnetes Thema  ist die Mitte, die Balance und die Suche nach einem Ruhe ausstrahlenden (atmenden) System. Die Mitte markiert auf einer Zeitachse von gestern und morgen, Werden und Vergehen das Jetzt, das Atmen und lebendig sein.

Durchblicke und Leerräume verweisen an die Endlichkeit, das nicht halten können, verrinnen, abfließen. Die Verbindung zwischen Himmel und Erde drücke ich mit Aufsteigen und Abfließen aus. In einem Traum warf mein verstorbener Vater einen Ring und einen Ball in einen Abfluss. Solche Gedanken begleiten mein Tun.

Geometrische Figuren wie Kreise, Quadrate, Rauten sind die Grundformen meiner Arbeiten. Materialien sind Pappmaschée, Holz, Aluminium, Stahl, Plexiglas, Beton. Die Bilder sind Unikatdrucke auf Papier, die ich teilweise auch mit Zeichnungen versehe.
Bei meiner Arbeitsweise gibt es Phasen des Ruhenlassens und Reifens und am Beginn weiß ich nicht, wohin die (Zeit-)Reise auf dem Weg von der groben Vorstellung zur verfeinerten Ikonografie geht.

Die Gesamtheit meiner Werke bezeichne ich als Ahnengalerie, meine Arbeit ist ein Tun und ein Hinterfragen im Wechsel.


 




 
Fotos der Ausstellung von Bernd Borchardt